Tunesien,
November 2015 auf dem Mghila-Berg: der 13-jährige Hirte Achraf und sein Cousin
Nizar hüten – von einer flüchtigen Unschuld umgeben – ihre Herde. Inspiriert
von wahren Begebenheiten nimmt ihr Tag eine grauenvolle Wendung, als sie
plötzlich von Terroristen, die in den Bergen Zuflucht gesucht haben, überfallen
werden. Nizar erleidet ein schreckliches Schicksal und Achraf, traumatisiert
durch das Erlebte, wird in eine Welt der Trauer und Angst geworfen – und zurück
in eine Gemeinschaft, die durch Hilflosigkeit und staatliche Vernachlässigung
gelähmt ist.
In Red Path setzt Lotfi Achour seine
Auseinandersetzung mit den Widersprüchen Tunesiens, die ständig zwischen
Hoffnung und Verzweiflung schwanken, fort. Die Unschuld im Angesicht von Gewalt
und die Widerstandsfähigkeit gegen Unterdrückung sind dabei Loftis zentrale
Themen. Durch eine Mischung aus nüchternem Realismus und eindringlichen,
unwirklichen Bildern fängt Red Path
sowohl die Zärtlichkeit der Kindheit als auch die verheerenden Auswirkungen von
Verlust und Trauma ein und bietet ein visuell fesselndes und emotional
aufwühlendes Porträt einer Nation und eines Jungen am Rande des Überlebens.
Red Path wurde auf dem Locarno Film Festival als Teil der Sektion „Filmmakers of the Present“ uraufgeführt, erhielt internationale Anerkennung und gewann zwei Golden Yusr-Preise – für den besten Spielfilm und die beste Regie – auf dem Red Sea Film Festival.