Einst wurde der Jockey Remo
Manfredini (Nahuel Pérez Biscayart) für seine Erfolge gefeiert. Jetzt sitzt er
betrunken in einer Bar, als er von einigen Handlangern seines kriminellen
Bosses geweckt wird. Diese brüllend komische Szene eröffnet “Kill the Jockey”,
der nicht von ungefähr an die schlaftrunkene Lakonie eines Aki Kaurismäki
erinnert. Regisseur Luis Ortega entführt uns in die leicht verrückte Welt des
Pferderennsports im heutigen Buenos Aires. Der alkohol- und drogenabhängige
Remo verursacht mit einem teuren Pferd seines Auftraggebers Sirena einen
schlimmen Unfall, bei dem auch er selbst verletzt wird. Sirena schwört Rache und
will Remo beseitigen. Hilfe bekommt der junge Mann nur von seiner Freundin
Abril, die selbst gerne als Jockey durchstarten würde. Doch ihre ungewollte
Schwangerschaft mit Remo lässt sie ihre Beziehung zu ihm neu bewerten.
“Kill the Jockey” ist ein herrlich
skurriler Film, der seine Figuren von einem Desaster ins nächste stolpern lässt
und dabei eine ganz eigene Filmsprache entwickelt. Ortega spielt mit
unterschiedlichen Konzepten von Sexualität und Identität, ohne dabei den
spielerischen Ton seines Films für plumpes Thesenkino zu opfern. Chaotisch
verträumt entsteht so ein kluges Vexierspiel über die Grenzen persönlicher
Ambitionen und die Sehnsucht nach Erlösung. Ein faszinierendes Kinoerlebnis,
das seine Weltpremiere im Wettbewerb der Filmfestspiele von Venedig feierte.
Offizielle Oscar®-Einreichung von Argentinien für die Kategorie „Best International Feature Film“ 2025. Festivals u.a. in Venedig, Toronto, San Sebastián und Busan.