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Around the World in 14 Films: „Pepe“ (OmeU)

Around the World in 14 Films: „Pepe“ (OmeU)

Around the World in 14 Films: „Pepe“ (OmeU)

EventTermin: 07.12.2024

EVENTINFO

Regie: Nelson Carlos De Los Santos Arias, Drehbuch: Nelson Carlos De Los Santos Arias, Cast: Jhon Narváez, Sor María Ríos, Fareed Matjila, Harmony Ahalwa (Originaltitel: “Pepe”)

Dominikanische Republik, Namibia, Deutschland, Frankreich 2024, Berlinale Spotlight World Cinema Fund Birthday Special,

Laufzeit: 122 min

„Pepe“ ist ein wahnwitziges und extremes Werk. Ein Spielfilm, beruhend auf realen Vorkommnissen, mit essayistischen Passagen und animierten Sequenzen, die eine eindrucksvolle Auseinandersetzung mit den Nachwirkungen des Kolonialismus ermöglichen. Der Film erzählt die ungewöhnliche und faszinierende Geschichte von Pepe, einem Nilpferd, das in den 1970er Jahren von dem berüchtigten Drogenbaron Pablo Escobar nach Kolumbien gebracht wurde. Was als exotisches Statussymbol begann, entwickelte sich bald zu einem ökologischen Problem, das 2007 zur staatlich angeordneten Tötung des Tieres führte. Dies dient dem dominikanischen Regisseur Nelson Carlos de los Santos Arias als Ausgangspunkt für eine tiefgehende Reflexion über die Ausbeutung von Natur und Kultur.

Der Film folgt nicht einer traditionellen Erzählweise, sondern verwebt verschiedene Handlungsstränge: Angel und Cocorico, zwei ehemalige Escobar-Handlanger, sind dafür verantwortlich, Pepe zu transportieren. Gleichzeitig zerfällt die Beziehung eines örtlichen Ehepaars unter dem Druck, den das invasive Tier auf ihre Umwelt und ihr Leben ausübt. Pepe selbst tritt als Erzähler auf, dessen tiefe, verzerrte Stimme auf magische Weise zwischen verschiedenen Sprachen und Perspektiven wechselt und uns einen Einblick in die kolonialen Wunden gibt, die durch wirtschaftliche Interessen vertieft werden. Regisseur Arias gelingt es sehr kreativ, abstrakte Themen wie Ökokapitalismus und europäische Arroganz auf überzeugende Weise zu verhandeln. Pepe wird so zu einem wilden Seh-Erlebnis, das nicht nur filmische, sondern auch indigene Erzähltraditionen integriert. Auf der Berlinale wurde „Pepe“ mit dem Silbernen Bären für die beste Regie belohnt.

Festivals: Berlinale, Peking, IndieLisboa, Shanghai, Sydney, Karlovy Vary, Toronto, New York, London u.a.; Preise: Berlinale (Silberner Bär für die Beste Regie), Hong Kong

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