“Sujo” erzählt eine bewegende und
ungeschönte Geschichte über die Narben, die der mexikanische Drogenkrieg
hinterlässt: Der vierjährige Sujo entkommt nur knapp dem Tod, nachdem sein
Vater, der als Auftragsmörder für ein Kartell arbeitet, ermordet wird. Von
seiner Tante gerettet, beginnt für den Jungen eine neue, unsichere Existenz,
die von Verlust, Trauer und Gewalt geprägt ist. Was im ersten Moment wie ein
weiterer mexikanischer Drogen-Thriller klingt, entpuppt sich als sensibles
Coming-of-Age-Porträt in einer Welt, die eine normale Kindheit unmöglich macht.
Während die meisten Filme über die Drogenkriege in Mexiko die Perspektive unschuldiger Opfer oder Drogenbosse einnehmen, gehen die Regisseurinnen Astrid Rondero und Fernanda Valadez einen Schritt weiter und erzählen vom Leben eines Waisenkindes, das aus der Welt der Täter stammt. Mit einem elegant aufgebauten Drehbuch, das Sujos weiteres Leben aus verschiedenen Blickwinkeln schildert, untersucht der Film die Frage, ob es möglich ist, seiner Vergangenheit zu entkommen. Der Film entwickelt eine weitsichtige politische Dimension, ohne sich dabei nur auf die Mittel des Dokumentarischen zu verlassen. “Sujo” ist in erster Linie ein einnehmendes, kluges und teilweise mythisch aufgeladenes Kino, das immer an die Menschlichkeit glaubt, selbst an Orten, an denen sie abwesend zu sein scheint. Der Film gewann beim Sundance Film Festival den World Cinema Dramatic Grand Jury Prize.
Offizielle Oscar®-Einreichung von Mexiko für die Kategorie „Best International Feature Film“ 2025. Preise u.a. in Sundance (Großer Preis der Jury), Sofia, Toulouse und Ajaccio.