Ein Kinderheim im ostukrainischen Lyssytschansk. Das Graubraun der von Verfall gezeichneten Region kontrastiert mit der herzlichen Wärme und den bunten Farben im Inneren des Hauses. Hier landen jene, die verlassen und vergessen wurden. Kinder, die sich des eigenen Schicksals auf grausame Weise bewusst sind und dennoch tapfer bleiben. Tränen gestatten sie sich selten. Neun Monate dürfen sie bleiben, ehe sie in ein staatliches Heim oder eine Pflegefamilie weitergereicht werden. Vereinzelt findet sich ein Verwandter, der sie aufnimmt. Still beobachtend erkundet der Film mit feinem visuellen Gespür den Alltag und die Vorstellungswelt der Kinder. Es offenbart sich ein Kosmos aus Seifenblasen, schwankend zwischen selbst erdachten Choreografien zu gefühlsbeladenen Popsongs, tiefer Freundschaft und den Erfahrungen mit einem von Gewalt und Alkoholismus geprägten Milieu außerhalb dieses Zufluchtsortes. Noch vor dem russischen Angriff im Februar 2022 entstanden, zeichnet er auch ein eindrückliches Bild des von jahrzehntelangen Kämpfen erschütterten Donbass.