Das Leben ist leicht für die Kinder von Hailsham: In einem idyllischen Internat in England werden die Schüler umfassend versorgt und in besonderen Unterrichtsstunden auf ihr späteres Leben vorbereitet, denn – die Kinder von Hailsham sind keine Individuen, sondern detailgetreue Abbilder anderer Menschen. Doch dieses Geheimnis wird strikt gehütet. Vom Alltag der Zivilisation abgeschottet, haben die Kinder nicht mehr als eine leise Ahnung von ihrer Bestimmung. Und auch ihre Lehrer, die seltsamerweise als „Wächter“ bezeichnet werden, sperren sich gegen profunde Antworten. Kathy (Carry Mulligan), ihr Freund Tommy (Andrew Garfield) und Ruth (Keira Knightley) wachsen in Hailsham auf und gehen als Teenager in einem Cottage erste Schritte in Richtung Selbstständigkeit – bis eines Tages die bittere Auflösung des großen Rätsels in ihr Leben und ihre Liebe bricht…
Kathy, Tommy und Ruth wachsen in der scheinbaren Idylle des englischen Internats Hailsham auf. Ihr Alltag ist allerdings durch die ständige Überwachung der Lehrer bestimmt. In dieser Zeit entsteht eine enge Freundschaft, die sie nach Jahren der Trennung wieder zusammenführen wird - nachdem sie erfahren haben, dass ihre Existenz alleinig einem spezifischen Zweck dient. Die Verfilmung von Kazuo Ishiguros preisgekröntem Roman konzentriert sich auf die komplex ausgearbeiteten Figuren, deren Gefühls- und Innenleben und die Dynamik untereinander. Ihr Leben ist von der Ambivalenz bestimmt, die Akzeptanz ihres unausweichlichen Schicksals mit der Erfüllung ihrer Sehnsüchte und der Liebe in Einklang zu bringen. Daraus erwächst Hoffnung, doch bei dem Versuch, das Schicksal aufzuhalten, durchleben die Figuren auch Gefühle der Enttäuschung und Verbitterung. Die als Parallelwelt zur Gegenwart angesiedelte Gesellschaft wirkt auf den Zuschauer oftmals gespenstisch nahe. Die subtile Grundspannung der düsteren Dystopie wird unterstrichen durch eine perfekte Bildkomposition mit einem genauen Blick für Details und exzellenter Kameraführung. Der Zuschauer muss zwischen den Zeilen lesen, um dieses Drama, das ganz ohne verfremdende Effekte auskommt, vollständig zu begreifen. Anspruchsvolles Erzählkino, das unter die Haut geht