"Der Baum der Erkenntnis" spielt in den Jahren 1958 bis 1960, tatsächlich aber ist das chef d'uvre des Regisseurs Niels Malmros unverändert aktuell. Sensibel und eindringlich schildert Malmros der nie ein Hehl aus seiner besonderen Vorliebe für die Filme von François Truffaut gemacht hat auf unspektakulär dokumentarische Weise die durch die Pubertät hervorgerufenen emotionalen und sozialen Veränderungen innerhalb einer Gruppe Jugendlicher. Cliquenbildung in der Klasse, Konflikte mit Eltern und Lehrern, die Annäherung an das andere Geschlecht sind dominierende Themen. Der ausschließlich mit Laien besetzte Film war der Höhepunkt einer Trilogie, die ihren Ausgangspunkt in eigenen Kindheitserinnerungen des Regisseurs hatte. Doch liefert er nicht nur ein genaues Stimmungsbild des Übergangs zwischen Kindheit und Erwachsenenwelt bis in die Gegenwart wird dieses Gruppenporträt in Dänemark auch als eine repräsentative Darstellung des Landes "en miniature" verstanden.