Bereits 1905 plant Thomas Mann einen Hochstaplerroman. Doch erst 1954 erscheinen die „Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull“ … Zwischen Lübeck und Lissabon, Holstentor und Hollywood angesiedelt, erzählt der hybride Dokumentarfilm – genau wie Manns berühmter Roman „mit vollendetstem Freimut" – die Entstehungsgeschichte des „Felix Krull" entlang der Lebensgeschichte seines Autors, der 1933 in die Schweiz und 1937 in die USA emigrierte, ehe er 1952 nach Europa zurückkehrte. In einer Montage aus Filmdokumenten und Spielszenen, Selbstaussagen, Tagebuch- und Romanpassagen (gelesen u. a. von Thomas Mann selbst) geht der Film dabei auch dem bereits von Manns Tochter Erika wahrgenommenen „homosexuellen Untergrund des Romans“ nach. In einer faszinierenden Verschränkung von Autoren-Ich und Romanfigur offenbart er die persönlichen Bezüge zwischen Thomas Mann und seinem literarischen Alter Ego – von dem Schauspieler Sebastian Schneider so dargestellt, wie es der Autor vom Helden seines Schelmenromans verlangte: „In jeder Minute überzeugend“.