Das kleine Londoner Waisenmädchen Sophie kann nicht schlafen und sieht so mitten in der Nacht einen sieben Meter großen Riesen durch die Straßen streifen. Der nimmt sie kurzerhand mit und entführt sie in seine Höhle im Riesenland. Sophies anfängliche Angst ist unbegründet. Der Riese ist freundlich gesinnt, er ernährt sich vegetarisch, redet lustiges Zeug und verbringt seine Zeit mit dem Sammeln von Träumen, die er dann nachts zu den Menschen bringt. Ein Problem sind seine viel größeren neun Brüder, die nichts lieber essen als Kinder und Jagd auf Sophie und den Guten Riesen machen.
Eines Nachts, zur Geisterstunde, wird das Mädchen Sophie von einem Riesen aus ihrem Schlafsaal im Waisenhaus entführt. Zunächst hat Sophie große Angst. Doch sehr schnell stellt sich heraus, dass es sich bei dem Riesen um ein sehr nettes Wesen, also einen "Big Friendly Giant" handelt. Der BFG hat sich im Land der Riesen nett eingerichtet, geht seiner Arbeit als Traumfänger nach und möchte niemandem etwas tun. Bald freunden sich Sophie und BFG an und gehen zusammen auf Entdeckungstour. Doch das Land der Riesen beherbergt auch unfreundliche übergroße Zeitgenossen, die es auf BFG abgesehen haben und Jagd auf das kleine Menschenmädchen machen. Sophie schmiedet einen Plan, um die üblen Monster loszuwerden. Dafür benötigt sie natürlich die Hilfe von BFG. Und auch die der Königin von England. Der neue Geniestreich von Meisterregisseur Steven Spielberg basiert auf der literarischen Vorlage des Kinderbuchautors Roald Dahl. Und es ist dessen großartig kreative, verschrobene, teilweise skurrile und auch poetische Ideenwelt, der sich Spielberg komplett in seinem Film verschreibt. Schon nach wenigen Minuten nimmt uns der Film mit in eine Welt der Fantasie, wo Riesen in Höhlen und unter dem Rasen schlafen, wo Träume in Gläsern leben und wo vergammeltes Gemüse eine Delikatesse ist. Die Effekte sind bis ins noch so kleinste fantastische Detail stimmig und öffnen dem Zuschauer die Tür zu einer anderen Welt. Dazu passend liefert die Kamera von Janusz Kaminski große Bilder und die Musik von John Williams erschafft den Klangzauber einer Märchensinfonie. Und doch bleibt im Kern die tief berührende Geschichte einer Freundschaft zwischen einem kleinen Mädchen, zauberhaft und mit selbstbewusst altklugem Charme gespielt von Ruby Barnhill, und einem gutmütigen Riesen, den Mark Rylance mit soviel Wärme verkörpert, dass man ihn sofort liebgewinnt. Seine Augen blicken gutmütig, seine Sprache ist herrlich verdreht und sein ganzes Wesen scheint die Welt ins Herz zu schließen. Dank herrlich komischer Szenen und einer spannenden Handlung ist man als Zuschauer immer ganz nah bei der Geschichte, die kindgerecht aufbereitet wird, sodass auch junge Kinofans auf ihre Kosten kommen. Mit BFG - BIG FRIENDLY GIANT beweist Steven Spielberg einmal wieder, dass er wie kaum ein anderer schafft, Menschen im Kino zum Träumen zu bringen. Ein wunderbarer und liebevoll erdachter Film voller Zauber, Charme und Fantasie.