Ein Coming-out unter erschwerten Bedingungen: Zwischen den 1930er- und 1950er-Jahren angesiedelt, erzählt das Spielfilmdebüt der finnischen Regisseurin Tuija-Maija Niskanen von Valerie, die in einer finnisch-schwedischen Familie aufwächst. Der Vater ist ein brutaler Tyrann; er verachtet die schwächliche Tochter. Dass er wechselnde Geliebte hat, verheimlicht er nicht, auch nicht seiner Frau, die sich ihm willenlos fügt. Valerie fühlt sich auch von ihr ungeliebt. Nach kindlichen sexuellen Erfahrungen mit einem vorwitzigen Nachbarsjungen verliebt sie sich in die gleichaltrige Deutsche Kerstin. Als dem Vater ein Liebesbrief Valeries in die Hände fällt und er zudem von ihren Theaterplänen erfährt, kommt es zum familiären Eklat … Der Film basiert auf Erinnerungen der Theatermacherin und „Mumin“-Übersetzerin Vivica Bandler. Valeries Emanzipation aus einem großbürgerlichen, später mit dem Nationalsozialismus sympathisierenden Milieu schildert er aus der Erinnerungsperspektive seiner Protagonistin mit Emphase und in eindringlichen Bildern.