Ein Hunsrückdorf Mitte des 19. Jahrhunderts: die Menschen leiden unter großer Armut, Hunger und Willkürherrschaft. Eine Auswandererwelle nach Südamerika schwappt über das Land. Auch der Bauernjunge Jakob träumt von einer Zukunft in Brasilien gemeinsam mit der Tochter eines Edelsteinschleifers. Doch als sein Bruder Gustav aus dem preußischen Militärdienst heimkehrt, zersplittern seine Hoffnungen auf ein anderes Leben.
Hunsrück, 1842: Hungersnot, Armut und politische Unterdrückung der Herrschenden bringen immer mehr Einwohner des kleinen Dorfes Schabbach dazu, ins Ausland aufzubrechen, auf der Suche nach besseren Lebensbedingungen, einem kleinen Stückchen Glück und einer neuen Heimat. Auch Jakob, der jüngste Sohn des Dorfschmieds, träumt von einer Reise in ferne Länder. Doch er fühlt sich seiner Familie gegenüber verpflichtet. Gustav wiederum, sein älterer Bruder, kehrt aus der Ferne zurück und fühlt sich zuhause verloren. Beide müssen sich der Frage stellen, was "Heimat" eigentlich bedeutet. Vor fast dreißig Jahren erzählte Edgar Reitz seine ersten Geschichten aus dem fiktiven Dorf Schabbach im Hünsrück. Nun kehrt er an diesen Ort zurück und berichtet erneut von der Familie Simon. Er erzählt von einer Zeit, in der Aufbruchstimmung herrschte, oftmals ausgelöst durch Not, Verzweiflung und Armut. Doch es geht auch um die ewig zeitlose Suche einer jungen Generation nach Zielen, es geht um Sehnsüchte, Hoffnungen und Pflichterfüllung. Durch die brillante Bildkomposition und die Schwarz-Weiß-Aufnahmen wird ein historisch authentisches Bild vermittelt, die Kamera leistet dabei Fantastisches und führt den Zuschauer mit Nah- und auch Panorama-Aufnahmen in einen Mikrokosmos, der stellvertretend für die damalige Zeit steht. Man begleitet Jakob, Gustav und alle anderen Dorfbewohner und lernt im Verlauf dieses so glänzend erzählten Familienepos dabei auch enorm viel über die Historie Deutschlands. Ein Lehrstück im Erzählen von Geschichten und Geschichte.