Die Verfilmung des Romans von Selma Lagerlöf erzählt die Geschichte eines jungen Mannes, der in einem alten Herrenhaus lebt und dessen Schicksal durch Erzählungen über den Großvater geprägt wird. Der trieb eine Rentierherde durch das winterkalte Lappland, verkaufte sie für viel Geld und baute so das Familienvermögen auf. Von dem Reichtum ist nun nichts mehr übrig, das Anwesen steht vor dem Bankrott. Als der Enkel dem Großvater nacheifert, verliert er im Schneesturm neben seiner Herde auch den Verstand … „Unvergesslich ist die berühmte Flucht der Rentierherde, deren Leittier den Hirten Gunnar nach sich schleift. Stunden und nochmals Stunden glaubt man, Zeuge der verzweifelten Jagd zu sein." (Siegfried Kracauer, 1938). Thomas Mann lobte an der „Herrenhofsage" die „psychologische Einsicht in das Wesen der Verrücktheit als einer Zuflucht und Drückebergerei", nachdem er selbst im „Zauberberg" das Motiv der „Krankheit als Weltflucht" verwendet hatte. Die Vorführung wird live begleitet von Lina Gronemeyer (Klarinette) und Frederik Sturm (Klavier).