„Warum sollen wir uns von einem Zaun beeindrucken lassen?“, fragt eine ältere Sámi-Frau in traditioneller Kleidung ihre Enkelin Ester. „Es hat immer genug Moltebeeren für alle gegeben.“ Und sie beginnt ein Lied in ihrer Sprache zu singen. Lange verharrt die Kamera auf Esters Gesicht. Wie viele Sámi Ende der 1970er-Jahre schämt auch sie sich ihrer Herkunft und verheimlicht ihre ethnische Zugehörigkeit gegenüber den neuen Arbeitskollegen an einer Grundschule im norwegischen Alta, wo sie eine Arbeitsstelle als Lehrerin antritt. Sie versucht sich anzupassen, lacht sogar mit, wenn abfällige Witze über ihr Volk gemacht werden. Ihr Cousin Mihkkal hingegen trägt seine Tracht mit Stolz und setzt sich für die Rechte der Sámi ein. Eine Sámi-Siedlung am Fluss soll für ein Staudammprojekt weichen. Ester erkennt allmählich, dass der Kampf um den Ort am Fluss auch ein Aufbegehren gegen die jahrzehntelange Diskriminierung ihres Volkes ist. Sie muss sich entscheiden.