Anne und Peter sind ein Bilderbuchehepaar. Mit ihren aufgeweckten Zwillingstöchtern leben sie in einer modernen Villa am Waldrand. Beide haben einen erfüllenden Beruf. Er ist Arzt, sie arbeitet als Anwältin und setzt sich für missbrauchte junge Frauen ein. Auch wenn Anne ein Leben nach ihren Vorstellungen führt, scheint stets ein Schatten auf ihrem Gesicht zu liegen. Manchmal verweilt die Kamera auf ihren Zügen, und plötzlich wirkt die ansonsten so souverän auftretende Frau um die vierzig wie ein Zaungast im eigenen Dasein. Immer öfter fällt ihr Blick auf den Sohn ihres Mannes aus einer früheren Beziehung. Der 17-jährige Gustav mit den kurzgeschorenen Haaren und der Silberkette um den Hals lebt neuerdings mit ihnen zusammen. Anne fühlt sich von seinem aggressiven Verhalten herausgefordert – auch sexuell. Trine Dyrholm gelingt das Porträt einer Frau, die sich selbst nicht wiedererkennt, die mit ihrer Macht spielt und dabei Grenzen überschreitet, ohne Verantwortung zu übernehmen.