Vor einem Jahr hat Laura sich das Leben genommen hat. An ihrem Todestag versammeln sich sechs ihrer Mitschüler auf Skype, um über sie zu reden. Bis sich eine unbekannte siebte Person mit Lauras Konto einloggt und alle Anwesenden warnt: Wer versucht, den Chat zu verlassen - stirbt. Wer sich weigert, zu reden - stirbt. Wer die Wahrheit über die Ereignisse im vergangenen Jahr verschweigt - stirbt. Ist Lauras Geist zurückgekehrt, um Rache zu nehmen? Oder spielt jemand den sechs Freunden einen grausamen Streich?
Laura hat es nicht mehr ausgehalten. Nachdem ein Video von ihr im Netz kursierte, was sie betrunken und in desaströsem Zustand zeigte, wurde sie so lange in den sozialen Netzwerken gemobbt und gequält, bis sie sich auf tragische Weise das Leben nahm. Das ist nun genau ein Jahr her. Als Lauras beste Freundin Blair vor ihrem Rechner sitzt und darüber mit Freunden chattet, klinkt sich auf einmal jemand in den Chat ein. Es ist ein unbekannter Teilnehmer, ein "unknown user". Alle sind irritiert, keiner weiß, woher er oder sie kommt. Doch dann findet Blair heraus, dass jemand Lauras Account gehackt hat. Und wer auch immer der unbekannte Teilnehmer auch ist: Er will ein Spiel spielen. Und wer überleben will, sollte besser seine Regeln befolgen. Schon die visuelle Prämisse von UNKNOWN USER ist reizvoll. Der Film nimmt die Perspektive von sechs Webcams ein und verlässt diese nie. Ausgangspunkt ist Blairs Bildschirm, von dem der Zuschauer aus auch den Zugriff auf alle sozialen Netzwerke und diversen Spielzeuge des Web 2.0 erhält und nach und nach miterlebt, wie Blairs Rechner vom unbekannten Teilnehmer "gesteuert" wird. Der Horror schleicht sich nach und nach in die Handlung und in die Gespräche der Freunde. Zunächst ist die Stimmung heiter, doch immer stärker wird mit kleinen und großen Schockmomenten gespielt, immer hektischer wird es auf der Tonebene und immer unmittelbarer wird der Zuschauer in den Sog der Ereignisse gezogen. Am Ende sind nicht mehr viele Teilnehmer des Chats übrig und das Spiel des Unknown User wird immer böser und brutaler. Die Darstellung der drastischen Gewalt wird lediglich in kurzen Einstellungen angedeutet, viel mehr entsteht das Entsetzen im Kopf des Zuschauers, der bis zum schockierenden Schlusstwist nicht wissen kann, wer wirklich hinter Lauras Account steckt. UNKNOWN USER ist ein überzeugender, in seinem Genre konsequent durchkomponierter Horrorfilm, der perfekt die Erlebniswelt der sozialen Medien mit all ihren Spielarten und Gefahren widerspiegelt. Und der den Zuschauer von der ersten Minute an mitnimmt auf einen wilden Trip, für den man gute Nerven braucht. Und am besten ein gesichertes Netzwerk.