Drei Menschen, drei Länder, drei Kulturkreise - eine gemeinsame Situation: Die Führerscheinprüfung auf fremdem Terrain. In den ihnen jeweils unbekannten Städten Tokio, München und Mumbai bereiten sich die Protagonisten auf die Führerscheinprüfung vor und geraten dabei oft an den Rand des Wahnsinns: Der Amerikaner Jake in Tokio, die Deutsche Mirela in Mumbai und die Südkoreanerin Hye-Won in München - jeder von ihnen wird auf seine Weise mit den - für sie bizarren - Eigenheiten des Straßenverkehrs konfrontiert.
Jake ist Amerikaner und muss in Tokyo seinen Führerschein noch einmal machen. Mirela als Deutsche wiederum hat dasselbe in Mumbai vor und die Südkoreanerin Hye Won versucht ihr Glück in München. Diese originelle Ausgangsidee ist die Klammer des unterhaltsamen Dokumentarfilmes von Regiedebütantin Andrea Thiele. Über die teils sehr amüsanten Begegnungen und Konfrontationen mit den Fahrlehrern hinaus, erzählt der Film viel über die jeweiligen Mentalitäten und sozialen Konventionen und vermittelt unterschiedliche gesellschaftliche Realitäten. Durch die gelungene Auswahl der Protagonisten sowie einer geschickten Montage gelingen der Filmemacherin so kurzweilige und persönliche Einblicke in verschiedene Länder. Durch ihre offene und unvoreingenommene Herangehensweise vermeidet Thiele bewusst Klischees und führt weder ein Land noch einen Protagonisten mit seinen kulturell bedingten Verständnisproblemen vor. Vielmehr lädt der Film ein sich selber zu fragen, wie man sich angesichts fremder Kulturen mit nicht immer nachvollziehbaren Regeln und Sitten verhalten würde. Am Ende des Films hat der Zuschauer drei Länder und drei Menschen kennen gelernt, denen man viel Glück im Leben wünscht. Und natürlich auch im Straßenverkehr. Eine Feelgood-Doku mit hohem Unterhaltungswert.